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Lärm
- Das Ohr schläft nie
„Lärm entwickelt sich in der Bundesrepublik
zum Umwelt-problem Nr.1.“ (Hartmut Ising, Umweltbundesamt)
416.000 Flugbewegungen gab es 1998 auf dem Frankfurter
Flughafen.
Im
Jahr 2000 zählte der Frankfurter Flughafen knapp 460.000
Flugbewegungen, davon über 45.000 in der Nacht. Bis zu 160
Flugbewegungen fanden in der Nacht statt.
Im Jahr 2004 gab es bereits 475.000 Flugbewegungen . Die abgewickelten
Starts und Landungen bedeuteten ca. 1300 Einzelschallereignisse
pro Tag. Im Rahmen der Ausbaupläne ist eine Kapazitätssteigerung
auf zunächst 660.000 Flugbewegungen anvisiert. Fraport und
Lufthnasa weigern sich, eine Obergrenze der Flugbewegungen zu
akzeptieren. Die technische Kapazität nach einer Flughafenerweiterung
könnte die Anzahl der Flugbewegungen gar auf ca. 900.000
pro Jahr steigern.
Das Rhein-Main-Gebiet liegt unter einem Lärmteppich, der
immer dichter werden soll.
Lärm ist unerwünschter, störender Schall. Hierzu
zählen alle Geräuschimmissionen, die das körperliche,
seelische und soziale Wohlbefinden beeinträchtigen. Das Ohr
gehört zum Warnsystem des Menschen und lässt sich auch
dann nicht abschalten, wenn wir schlafen: Es ist immer auf Empfang.
Lärm wirkt aber nicht nur auf das Gehörorgan, sondern
auf den Gesamtorganismus in viel-fältigen psychophysischen
Wechselwirkungen.
Lärm bedeutet Stress – ungesunden Distress. Nachts
wirkt Lärm sogar als zehnfach stärkerer Stressfaktor
als am Tag. Hinzu kommt bei Fluglärm wie bei allem anderen
Verkehrslärm auch, dass die Betroffenen nicht ausweichen
können und dem Lärm meist ununterbrochen, d.h. ohne
genügend lange Ruhephasen, ausgesetzt sind. Unabhängig
davon, ob man den Schall als störend empfindet oder nicht,
kommt es zu messbaren Re-aktionen z.B. bei der Stresshormonausschüttung
von Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol. Dadurch ergeben sich
u.a. Veränder-ungen im Fettstoffwechsel, Blutdruckerhöhung
durch Gefäßver-engung, vermehrte Ausscheidung von Magnesium,
die Erhöhung der Herzfrequenz, Änderung der Atmung sowie
der Muskel-spannung. Diese physiologischen Reaktionen führen
bei chronischer Beeinträchtigung durch Lärm zu einer
beschleunigten Alterung des Herz- und Kreislaufsystems und damit
zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten
wie z.B. Herz-infarkt.
Darüber hinaus wird das psychische Befinden beeinträchtigt.
Aus mangelnder Entspannung und Erholung sowohl am Tag als auch
während des Schlafes resultieren Nervosität, Reizbarkeit
und Kon- zentrationsstörungen.
Das Erleben des Verlustes der persön-lichen Autonomie, der
Einschränkung der Entscheidungsfreiheit und der Hilflosigkeit
gegenüber der Situation wirkt sich wiederum negativ auf das
Immunsystem aus. Vor allem Kinder sind in ihrer Entwicklung durch
Lärm betroffen. Bei Kindern in lärmexponierten Gebieten
wurden Beeinträchtigungen der Sprachentwicklung und Entwicklungsverzögerungen
festgestellt. Häufig leiden sie unter Konzentrationsschwächen,
Lese- und Lernschwierigkeiten sowie Unruhe und höherer Aggressionsbereitschaft.
Oft sehen diese Kinder ihre Lebenssituation weniger positiv als
Kinder aus von Fluglärm unbelasteten Gebieten.
Das Umweltbundesamt hat zum Thema „Fluglärmwirkungen“
aus
Sicht der Lärmwirkungsforschung folgende Belastungsbereiche
benannt:
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Bei Fluglärmbelastungen
von 55 dB(A) tags und 45 dB(A) nachts wird die Grenze zu erheblichen
Belästigungen erreicht. |
- |
Bei Fluglärmbelastungen von
60 dB(A) tags und 50 dB(A) nachts sind aus präventivmedizinischer
Sicht Gesundheitsbeeinträchtigungen zu befürchten. |
- |
Bei Fluglärmbelastungen oberhalb
von 65 dB(A) tags und 55 dB(A) nachts sind Gesundheitsbeeinträchtigungen
in Form von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erwarten.
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Lautstärken
Düsenflugzeug |
140 |
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Dezibel |
Rockkonzert |
115 |
|
Dezibel |
Walkman |
111 |
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Dezibel |
Diskothek |
105 |
|
Dezibel |
Schwerer Lkw |
90 |
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Dezibel |
Verkehrsreiche Straße |
80 |
|
Dezibel |
PKW |
70 |
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Dezibel |
Normales Gespräch |
60 |
|
Dezibel |
Leise Musik |
40 |
|
Dezibel |
Raschelndes Blatt |
10 |
|
Dezibel |
Hörschwelle |
0 |
|
Dezibel |
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