„Green City“ – „Green Capital“ – zerplatzt wie eine Seifenblase

Frankfurt bewirbt sich als einzige deutsche Stadt für 2014 um den Titel der „Green City“. Frankfurt will damit die Entwicklung zur nachhaltigen Stadt voranzutreiben. Grüngürtel, „Green Buldings“, Umweltzone, ökologische Abfallwirtschaft. Damit will Frankfurt punkten.

Wird dies aber nicht alles durchkreuzt durch die Auswirkungen der Erweiterung des Frankfurter Flughafens?

Hier ein Artikel aus dem Journal Frankfurt.

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PRESSEERKLÄRUNG DER OBERBÜRGERMEISTERKANDIDATIN DR. URSULA FECHTER: Zur Teilnahme von Frankfurt an dem EU-Wettbewerb zur Grünen Hauptstadt Europas

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Wie kann sich Frankfurt europaweit am besten blamieren? Ganz einfach: 100 Tage nach der Eröffnung der neuen Landebahn, die zu einer unerträglichen Lärmbelastung von ganzen Stadt-teilen geführt hat, man nimmt man unverdrossen am Wettbewerb zur Grünen Hauptstadt Europas teil. Wöchentliche Demonstrationen, „Lärmgipfel in Wiesbaden“ alle dies beherrscht seit Monaten die Medien und wird auch im Ausland beachtet werden. Glauben die verantwortlichen Politiker in Stadt Frankfurt tatsächlich, dass sie saubere und gesunde Luft und Entspannungs-oasen ihren Bürgern bieten können?

Durch die neue Landebahn kommt es  stadtweit zu einem Anstieg von flughafenbezogenen Schadstoffen. Diese verdoppeln sich nach eigener Aussage von Fraport im Ausbaufall bis 2015. Soviel zur sauberen Luft. Und wo sollen denn die Entspannungsoasen in Frankfurt liegen? Der schwarz-grüne Magistrat hat in seinem Bericht im Sommer 2009 schon  schon festgestellt, dass in dem sogenannten Siedlungsbeschränkungsbereich, in dem nach dem Flughafenausbau aus Lärmschutzgründen nicht mehr gebaut werden darf, 85.000 Menschen leben ( Zahlen vom 30.06.2008, heute dürfte dies höher liegen). Betroffen sind die folgenden Gebäude:  72 Kindertagesstätten mit 4.278 Kindern, 17 Schulen mit 7.032 Schülern, 28 Seniorenwohnanlagen, 10 Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen, 2 Einrichtungen für Betreutes Wohnen, 1 Tagespflege und 3 stationäre Altenpflegeheime liegen. Knapp außerhalb liegen das Zentrum für Neurologie und die Orthopädische Universitätsklinik der Stiftung Friedrichsheim.  Im  Außenbezirk sind die folgenden Einrichtungen betroffen: 57 Spielplätze, 21 Kleingartenanalgen, 17 Bolzplätze, 20 städtische Sportanlagen, 25 private Sportanlagen, 4 Freibäder, die Galopprennbahn und die Commerzbankarena.  Hat der Magistrat daraus Schlüssen gezogen? Nein, denn er antwortete auf die Frage nach der Nutzungseinschränkung der betroffenen Gebiete, man erwarte zwar graduell fluglärmbedingte Belastungen, man könne aber alle Einrichtungen wie gewohnt nutzen.

Diese ungeheuere Arroganz der damaligen Zeit setzt sich heute auch in der unsäglichen Be-werbung als Frankfurt Green City fort. Es ist inzwischen von vielen Wissenschaftlern nachge-wiesen, wie gesundheitsschädlich bis hin zu Todesfolgen Fluglärm und Schadstoffemissionen sind. In Anbetracht dieser Tatsache mutet eine Veranstaltung mit dem Titel „ ökologisch und gesund durchs Alter in der Green City Frankfurt“ nur zynisch an. Eine Stadt, die sich bewusst für diesen stadtnahen Flughafenausbau entschieden hat, hat kein Recht, sich als Grüne Hauptstadt Europas zu bewerben. Damit macht sich die grüne Umweltdezernentin nur lächerlich. Eine Möglichkeit gibt es: Die Bahn muss stillgelegt werden. Das wäre ein europaweites Signal, auch für diese Bewerbung.

Kommentare dazu:

 

 

Politik gegen die einfachen Bürgermachen, auch mal in Aufsichtsräten was durch stillhalten abnicken, dafür an der Personalmacht beteiligt werden ist nun leider schon ein Qualitätsmerkmal vieler Grüner und der SPD sowieso.
Dazu gehört wie ein anderes Bein die Reklame für die Umwelt und Schaueilagen für die Presse und Medien. Die Grünen lassen sich als Ventil missbrauchen und werden irgendwann nach Gerichtsurteilen und Volksabstimmungsergebnissen jammernd sagen “wir warens doch nicht”.
Bin von dieser Partei mit Recht enttäuscht, kleinbürgerlicher Mittelstand der sich einen dreck um uns einfache, arbeitende oder arbeitlose Menschen kümmert … Schröders&Fischers Regierundzeit ist nicht vergessen … Stuttgart 21 und wie Verrat organisiert wir auch nicht … schwarzer Gruss den es ist Trauerzeit

 

 

Green City – Green Belt (Grüngürtel): das kann man doch vergessen angesichts der enormen Lärm-und Schadstoffeinträge durch Flugzeuge, die sich auch noch weiter steigern sollen. Jetzt ist doch auch der Grüngürtel im Frankfurter Norden betroffen. Wer kann sich denn dort noch wohlfühlen, wenn man ständig vom Fluglärm gestört wird und das Gefühl hat, von oben regnet es auch noch Schad- und Giftstoffe herab? Was nützt es grüne Plaketten für Autos zu verlangen, wenn der Dreck aus dem Himmel kommt? Werden Flugzeuge eigentlich auch geprüft? Bekämen sie eine grüne Plakette?
Wie sagten doch so schön die Grünen im Römer:”Wir gehen davon aus, dass durch die Modifizierung des Gegenanflugs nach Norden für den Bereich des Frankfurter Bergs keine Änderung eintreten werden.” Das war wohl sehr naiv gedacht und auf einer Linie mit der CDU, die anfangs das Problem auch verharmlosen wollte.
Die Bewerbung von Frankfurt als Green-City ist mit der Erweitung des Flughafens und der Eröffnung der neuen Landebahn obsolet. Zu retten wäre es allenfalls mit der Einsicht, dass nur noch eine Schließung der neuen Landebahn, absolutes Nachtflugverbot von 22-6 Uhr und eine Deckelung der Flugbewegungen auf eine erträgliches Maß abhelfen könnte. Das wäre der richtige Schritt in die richtige Richtung, um von sich behaupten zu können: wir wollen für die Menschen in Frankfurt und Umgebung eine lebenswerte Umwelt erhalten.

 

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