PRESSEMITTEILUNG
21.2.2012
Zur Neuausrichtung der PR Strategie der Fraport AG
Die FRAport AG hat Anfang des Monats den PR-Berater Dirk Metz verpflichtet. Dirk Metz hat u.a. als Pressesprecher für Roland Koch und PR-Berater für den ehemaligen Ministerpräsidenten Mappus gearbeitet. Gleichzeitig entsteht mit der von der PR-Agentur Burson-Marsteller betreuten Internet Präsenz „ja-zu-fra.org“ eine weitere PR-Plattform von Fraport, Lufthansa und Condor.
Hierzu möchten wir auf Folgendes hinweisen:
Burson-Marsteller ist eine weltweit tätige PR-Agentur, die sich auf sogenanntes Krisenmanagement spezialisiert hat. Das Unternehmen betreute in der Vergangenheit die Öffentlichkeitsarbeit verschiedener Regime wie der argentinischen Militärjunta, des rumänischen Diktators Ceauscescu oder die Regierung Indonesiens in der Osttimor Krise.
Weitere Kunden waren Union Carbide nach dem Chemieunfall in Bhopal, bei dem bis zu 25.000 Menschen starben, Dow Corning nach Platzen von Brustimplantaten und British Beef nach dem Ausbruch von BSE. Aktuell betreuen sie auch Costa Cruises (http://www.agencypr.com/pr-backfire-of-costa-concordia-disaster/) nach dem Crash eines Kreuzfahrtschiffes vor der italienischen Küste.
In die Kritik geriet Burson-Marsteller auch durch den Einsatz des sog. Astroturfing, bei dem in der Öffentlichkeit der Eindruck des Entstehens einer spontanen Bürgerbewegung vorgetäuscht werden soll. Dabei wird das Verhalten vieler verschiedener Einzelpersonen zentral gesteuert, in dem diese beispielsweise aufgefordert werden, an Demonstrationen teilzunehmen oder Leserbriefe und Blogeinträge mit einem bestimmten Inhalt zu schreiben. (Infos aus Wikipedia zu Burson-Marsteller)
Hat die FRAport AG Angst vor einem Imageverlust seit die Proteste gegen den Ausbau des Flughafens steigen? Die Rechtfertigungen „Jobmotor“ und „Herzmuskel der Region“ sind widerlegt. Das Hauptargument für den Ausbau funktioniert nicht mehr. Dem Argument der entstehenden Gesundheitsschäden hat FRAport keine Antwort entgegenzusetzen.
Die Nerven liegen wohl blank. Es scheint, dass FRAport meint, nur noch mit Hilfe einer solchen PR-Agentur das inzwischen ramponierte Image von Fraport und Lufthansa wiederherstellen zu können.
Für die Imagekampagne werden quasi öffentliche Gelder eingesetzt. Dies ist der eigentliche Skandal. Denn die Fraport AG steht zu mehr als 50 % im Eigentum des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt am Main.
Den Fluglärm Betroffenen wird ein besseres Image wenig nützen. Investitionen in u.a. bessere Schallschutzmaßnahmen wären da wohl sinnvoller.
Freundliche Grüße
Bürgerinitiative Frankfurt-Nord gegen Fluglärm