PRESSEMITTEILUNG
13.7.2012
Zur Pressemeldung der Fraport vom 10.7.2012 (Flughafenbetrieb von fünf bis 23 Uhr ist notwendig und höchstrichterlich bestätigt)
Fraport äußert sich in der o.a. Pressemeldung darüber verwundert, dass Lärmverbesserungen durch das Nachtflugverbot nicht anerkannt würden und dass die Situation für die Anwohner heute besser sei als noch vor einem Jahr. Weiterhin behauptet Fraport, es sei „unsachlich“ zu behaupten, dass die Region seit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn verlärmt sei.
Hier schwindelt Fraport – fast so wie es kleine Kinder machen, die etwas verbergen wollen, wenn sie etwas angestellt haben und sich Geschichten einfallen lassen. Bei Kindern kann man diesem Verhalten mit Nachsicht begegnen, für ein großes Unternehmen, das etwas auf sich halten will, ist es beschämend und grotesk.
Zudem ist die PM der Fraport auch noch intrigant, da sie einen Keil zwischen die fluglärmbetroffenen Gebiete treiben will.
Unbestreitbar ist, dass durch die neue Landebahn u.a. eine neue nördliche Gegenanflugroute geschaffen wurde. Vom Rheingau über Wiesbaden und den Vordertaunus bis in den Main-Kinzig-Kreis wird diese Strecke unnötig tief beflogen. Zudem wird der Gegenanflug nach Norden und Süden ausgeweitet. Das macht den Lärmteppich viel größer. Der Einschwenkbereich vom Gegenanflug in den Anflug ist deutlich verbreitert. Es wird wesentlich mehr Wohngebiet überflogen. Dies bedeutet für mehrere hunderttausend Menschen an 365 Tagen im Jahr – und damit unabhängig von der Betriebsrichtung Ost oder West – Fluglärm von ca. 4:45 Uhr bis 23 Uhr (häufig auch darüber hinaus). Und das bezeichnet Fraport nicht als Verlärmung der Region sondern spricht von Verbesserungen?
Bei uns im Frankfurter Norden ist im März 2011 urplötzlich und ohne Vorwarnung der Lärm über uns gekommen. Sowohl die Flugzeuge auf der Gegenanflugroute, als auch die startenden Maschinen auf der 07N-kurz und -lang sind wesentlich lauter geworden, da sie nun nicht mehr so schnell an Höhe gewinnen dürfen um unter der Gegenanflugroute durch zu kommen Auf der Gegenanflugroute lässt Fraport und die DFS seitdem unnötig niedrige Flughöhen von teilweise nur 1.500m zu. Wenn morgens um 4:45 Uhr der erste laute Flieger über das Dach dröhnt wird man aus dem Schlaf gerissen.
Die Lügen der Fraport machen die betroffenen Menschen wütend, wobei von mehreren hunderttausend Neubetroffenen gesprochen werden kann. Schon jetzt ist es zu viel Lärm, der beendet werden muss! Eine Steigerung der Flugbewegungen ist völlig inakzeptabel. Eine ganze Region wird verlärmt für die Profitinteressen der Flugindustrie, die auf ständiges unverantwortliches Wachstum setzt anstatt auf einen verträglichen und vernünftigen Flugbetrieb.
Bürgerinitiative Frankfurt-Nord gegen Fluglärm