Informationen zur Geheim-Veranstaltung der DFS im Römer am 21.11.2011

22.11.2011 Erste Infos aus der „Geheim“-Veranstaltung der Deutschen Flugsicherung im Römer vom 21.11.2011, bei der die Öffentlichkeit ausgeschlossen wurde:

Die LINKE im Römer

Anhörung der DFS: Viel Krach um nichts

Verhalten der Grünen ist eine Farce

Die gestrige Versammlung im Plenarsaal des Römers zum Thema Fluglärm mit den Experten der Deutschen Flugsicherung brachte keine neuen Erkenntnisse. Die Deutsche Flugsicherung setzt nur die Fakten in die Tat um, die die politisch Verantwortlichen vor 10 Jahren beschlossen haben. Die Experten der DFS bestätigten im Gespräch nur die Tatsache, dass sie den reibungslosen Ablauf der Starts und Landungen für die Fluggesellschaften und die Fraport umsetzen müssen. Sie unterliegen auch nur dem ökonomischen Zwang.

PressevertreterInnen sowie betroffene BürgerInnen waren nicht zugelassen. Dies wurde im Vorfeld der Veranstaltung von der Fraktion DIE LINKE. massiv kritisiert. Viel Kritik gab es selbstverständlich von Seiten der Ortsbeiräte und Stadtverordneten an den neuen An- und Abflugrouten und den damit verbundenen Lärmbelastungen für die Bevölkerung. Die DFS musste zugeben, dass die Lärmbelastung durch die neue Landebahn unzumutbar ist, aber dass sie daran letztlich nichts ändern kann. „Mit dem Beschluss zum Bau der Nordwest-Landebahn haben die politisch Verantwortlichen den Lärmterror für die Bewohner Frankfurts gewollt. Nur eine Schließung der neuen Landebahn kann dieses Problem lösen“, so Peter Gärtner, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Römer. „Unglaubwürdig ist auch das Verhalten der Grünen, sich jetzt zum Rächer der Enterbten aufzuspielen, nachdem sie 10 Jahre lang an den Seiten der CDU in Sachen Flughafenausbau immer klein beigegeben hatten.“

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Eine weiteres Protokoll:

„Protokoll der nicht-öffentlichen Fragestunde von gestern Abend im Römer

Leitung durch Umweltdezernentin Manuela Rottmann

2 Vertreter der DFS standen Rede & Antwort

Eingangs wurde das gesamte Verfahren der Festlegung der Flugrouten seit dem Planfeststellungsverfahren geschildert.

Tenor:

DFS ist bei der gesamten Ausbauplanung nur ein kleines Glied in der Kette, das ganz am Ende nach allen Debatten erst gefragt wird wie die Flüge koordiniert werden – muss dabei zahlreichen Gremien Rechenschaft ablegen.

Festlegung der An- und Abflugrouten:

Vergleich zwischen Zustand im März 2011 und aktuell. Hier ging es v.a. um die Veränderung der Anflugrouten im Norden. Diese wurden seit März verändert im Vorgriff auf die Nutzung der neuen Landebahn. Auffallend mehr Lärm in 2011 deshalb, weil ungewöhnlich viele Tage mit Ostwetterlage: subjektives Empfinden der Betroffenen!

Lärmkriterium:

Vage Vorgabe durch den Gesetzgeber, die Bevölkerung möglichst vor unzumutbarem Lärm zu schützen.

„Unzumutbar“ ist nicht näher definiert!

Beide Vertreter bezeichneten die Lärmbelastung für Oberrad als „unzumutbar“!

Ebenso wie für Sachsenhausen und Niederrad, allerdings ist die DFS gezwungen, die beschlossene Zahlder Flüge so zu leiten, dass die Sicherheit gewährleistet ist.

Anmerkung:

Die Diskussion war angesetzt von 19:00 bis 20:00, Frau Rottmann wollte streng darauf achten, dass ab 19:30 die Fragen zur Südanflugroute gestellt werden konnten – dies war dann aber erst ab 19:50 möglich

Problem im Norden/Osten: die Überschneidung von An- und Abflugrouten.

Startende Flugzeuge müssen tief bleiben bis sie die Kreuzungspunkte unterflogen haben.

Südanflug:

Vertreter der DFS haben deutlich gemacht: Der Instrumentenanflug macht (fast) überall in der Welt einen 3°-Anflugwinkel erforderlich – auch im viel beschworenen Heathrow würde nur so angeflogen, wie überall in der Welt.

Andere Anflugmethoden verringern massiv die Kapazität!

Der 3,2°-Winkel wäre allenfalls möglich, brächte über Sachsenhausen max. 30m höhere Anflugroute, über Niederrad max. 20 m! der Effekt ist marginal!

Anflugrouten

Die Anflüge müssen spätestens über Offenbach auf die Route Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad eindrehen. Erst wenn die Leitstrahltechnik weiter ausgereift wäre, könnten die Anflüge geändert werden. Das ist aber nicht abzusehen.

Einschub:

Andere, weiter versetzte Anflüge wären eventuell technisch möglich, würden aber zu massiven Kapazitätseinbußen führen m.a.W. man wäre wieder auf dem Stand vor Oktober bzw. die neue Landebahn wäre dann nicht nötig!

Alle Diskussionen über andere, versetzte Anflüge sind somit über dem Süden nicht realisierbar!

Auslastung in den Nachtrandzonen 22:00 bis 23:00 Uhr und 05:00 bis 06:00 Uhr

Als Folge des Nachtflugverbots (!) müssen gerade die Überseeflüge verstärkt die Randzeiten nutzen.

Die Kapazität ist bei DFS und Flughafen vorhanden, wegen der Gegenanflüge und internationaler Abstandsregelungen müssen diese Flugzeuge tiefer landen/starten, da es keine Ausweichmöglichkeiten gibt.

Anzahl der Starts und Landungen

Sollen im Sommerhalbjahr noch einmal massiv gesteigert werden.

Steigerungen sind noch lange nicht ausgeschöpft- dann ähnliche Frequenz den ganzen Tag möglich wie zu den Nachtrandzeiten.

Personalmangel

Hat definitiv nichts mit der Festlegung der Flugrouten oder den An-/Abflugwinkeln zu tun. Alle Änderungen könnten mit dem vorhandenen Personal durchgeführt werden.

Fazit

Die DFS hat sich nach Kräften darum bemüht den Lärm so gering wie möglich zu halten: soll heißen, die Anflugrouten ebenso wie die Abflugrouten sind bereits optimiert. Die Spitze der Auslastung ist noch lange nicht erreicht.

Es gab kurz vor Schluss eine aufgebrachte Stimme, die der DFS vorwarf keine Lösungen zu anzuzeigen.

Es gibt keine!

Die DFS schildert den IST-Zustand.

Auf … ausdrückliche Nachfrage zu dem Thema Stilllegung als einzige Option hat… niemand widersprochen!“

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