Jörg-Uwe Hahn (FDP), Bad Vilbel: „Belastung ein bisschen mehr gefühlt, als sie es tatsächlich ist“

aus FNP vom 6.9.2011

Fluglärm: Minister sammelt erstmal Fakten

Herr Staatsminister, kräht nach dem Fluglärm über Bad Vilbel kein Hahn – oder sehen Sie Handlungsmöglichkeiten gegen das steigende Lärmaufkommen?

JÖRG-UWE HAHN: Ich nehme die Fluglärmdiskussion in Bad Vilbel, wo ich seit 1969 lebe, sehr ernst. Die Menschen fühlen sich subjektiv durch mehr Fluglärm belastet. Sie fühlen sich richtig gestört.

Können Sie etwas dagegen tun?

HAHN: Ich habe vor einigen Tagen mit Dr. Stefan Schulte, dem Vorstandsvorsitzenden von Fraport, gesprochen. Ich möchte genaue Zahlen, Daten, Fakten haben.

Wie bewerten Sie die Beschwerden Ihrer Mitbürger?

HAHN: Ich glaube, da ist ein bisschen Wahrheit dran, aber auch, dass die Belastung ein bisschen mehr gefühlt wird, als sie es tatsächlich ist. Deshalb hoffe ich, dass wir bald bessere Zahlen und Daten bekommen.

Sehen Sie Möglichkeiten für eine Verbesserung auch dort, wo Sie Verantwortung tragen?

HAHN: Das große Problem ist, dass ich weder als Aufsichtsratsmitglied der Fraport AG etwas in der Hand habe, denn Fraport macht das nicht, noch als stellvertretender Ministerpräsident. Flugrouten sind nicht Sache der Landesregierung, sondern der Deutschen Flugsicherung (DFS). Wir müssen jetzt Fakten sammeln, um damit in einem Gespräch mit der Deutschen Flugsicherung auftrumpfen zu können.

Wo könnte sich Fraport unter Umständen bewegen?

HAHN: Dass die An- und Abflugwinkel größer werden, dass möglicherweise die Flugroute ein wenig verschoben wird. Warum geht sie gerade zentral über den Stadtkern? Weshalb haben wir in Gronau noch mal eine besondere Belastung auf den Karten? Ich glaube übrigens nicht, dass mit Inbetriebnahme der Landebahn Nord-West auf dem Frankfurter Flughafen die Zahl der Flüge über Bad Vilbel größer wird.

Wann wird Ihnen die Faktenrecherche vorliegen?

HAHN: Ich hoffe, in den nächsten vier Wochen.

Mit Jörg-Uwe Hahn (FDP), Hessens Vize-Ministerpräsident, Bad Vilbeler Stadtverordneter und Mitglied im Aufsichtsrat des Flughafenbetreibers Fraport, sprach FNP-Mitarbeiter Hannes G. Mathias.

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